Faszien Yoga
Tatsächlich ist unser Körper nicht komplett erforscht und immer wieder erfährt man in regelmäßigen Abständen, von einer Neuentdeckung. So ist es auch mit den Faszien, da sind sie schon immer. Ähnlich verhält es sich auch mit dem Faszien Yoga, durch die vielen verschiedenen Asanas, die wir praktizieren, haben wir sie bestimmt immer mit aktiviert.
Aber jetzt können wir noch bewusster und gezielter auf die Faszien eingehen, ganz schön spannend…
Faszienierend – ein bisschen mehr davon
Was sind eigentlich Faszien?
Das Wort bedeutet „Band“ und kommt aus dem Lateinischen. Faszien sind Bindegewebe, das jedes Organ, jedes Muskelbündel, jede Muskelfaser umschließt. Der Bandapparat, die Sehnen und die Gelenkkapseln.
Wir bekommen eine Ahnung davon, warum Faszien Yoga, oder Yoga im Allgemeinen, so wertvoll für unseren Körper ist.
Sie geben, durch ihre elastische Hülle, die wie ein Netz strukturiert ist, dem Körper seine anatomische Form. Faszien, das Netzwerk/Gitterstruktur (sorgt für maximale Dehnung und Reißfestigkeit), sind für ganz viele verschiedene Prozesse (oder prozessbegleitend) im Körper zuständig (nur ein kleiner Teil):
- Abwehr von Krankheitserregern und Infektionen
- bilden bei Verletzungen die Gewebegrundlage für Heilprozesse
- Matrix für eine interzelluläre Kommunikation
- unterstützt und schützt den Körper in der Bewegung (elastischer Stoßdämpfer)
- nimmt großen Einfluss auf hämodynamische (Strömungsmechanik des Blutes) und biochemische (Aufbau von organischen Verbindungen) Prozesse
- wirken auf das vegetative Nervensystem (Regulierung Herzschlag, Atmung, Verdauung Stoffwechsel etc.)
- Transport und Ernährungsfunktion
- Funktion als Sinnesorgan über die in den Faszien befindlichen Rezeptoren und Nervenzellen
- Krafterzeugung
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Futter für die Faszien
Weiter geht’s mit toll!!!
Man kann das Bindegewebe grob in vier Bereiche aufteilen:
- lockeres Bindegewebe – direkt unter der Haut
- zweite feste Bindegewebsschicht
- die Bindegewebshüllen unserer Haut
- bindegewebige Platten und Septen (ein Bündnis zweier Schichten)
Woraus besteht Bindegewebe?
Das Grundmaterial besteht zu 68 % aus Wasser 😮, das in gebundener Form als Gel vorliegt, welches sich verflüssigt, wenn Wärme zugeführt wird. Des weiteren aus unterschiedlich dicht angeordneten Kollagenfasern, elastischen Fasern, retikulären Fasern, Zucker-Eiweißverbindungen, verschiedenen Klebstoffen und Bindegewebszellen.
Schneiden wir eine Orange in der Mitte (quer) durch, so können wir sehr gut die Struktur sehen, die uns die Aufgabe des Bindegewebes veranschaulicht. Die dreieckig geformten Teilstücke, die durch eine weiße Haut getrennt, aber auch geformt werden und auch die Struktur des Fleisches, das aus vielen kleinen Kammern besteht.
Was gibt den Faszien Futter?
Faszien können sich durch, Stress, Bewegungsmangel, Schonhaltung von Operationen, einseitige Belastung, verkürzen, verfilzen, verhärten und verkleben. Da sie eine große Rolle für die menschliche Gesamtbeweglichkeit spielen, brauchen sie auch entsprechend Aufmerksamkeit. Eine gesunde Faszie braucht folgende Voraussetzungen, um gut zu funktionieren:
- Feuchtigkeit (damit wird die widerstandslose Gleitfähigkeit aller faszialen Hüllen und Platten gewährleistet)
- Weichheit
- Flexibilität
Bewegung ist hier das Zauberwort und zwar intensive und langsame Bewegung oder Bewegungsabläufe die speziell für das Faszien Yoga optimiert wurden.
Ohne Bewegung kommt es zu einer Dehydrierung der Faszien, die wiederum die Elastizität, Bewegungs- und Regenerationsfähigkeit einschränkt. Die sonst so flexible und durchlässige Gitterstruktur verhärtet (als würde man einen locker gestrickten Wollpulli auf 95 Grad waschen 🙈), es kommt zu Bewegungseinschränkungen der Muskulatur und den Gelenken, die mitunter Schmerzen hervorrufen.
Genau jetzt was über die Bewegung 😉
Yin Yoga, Faszien Yoga aber auch klassisches Hatha Yoga sind eine wundervolle Begleitung für unsere Faszien um diese gesund und geschmeidig zu halten – das ist jetzt nur der Yogaaspekt, es gibt natürlich ganz viele Sport- und Bewegungsarten, oder entsprechende Geräte (Faszienrolle), die sehr nährend und stärkend sind.
Aber nicht nur, denn Atmung, Entspannung, Meditation, Mudras, Bandhas, ebenso wie Beobachtung gehören zu dem Gesamtpaket.
Das Faszien Yoga ist noch etwas mehr dynamisch und hat viele Stehhaltungen dabei, hier wird in den Haltungen oft gefedert, oder gedreht (wie bei einer Glühbirne rein- und herausschrauben), es wird auch durchaus gesprungen. Die Haltungen werden 1 – 3 Minuten gehalten.
Es geht darum, langsame Dehnungsimpulse zu setzen und diese Schritt für Schritt zu intensivieren.
Allerdings kann man auch ganz wundervoll die Faszien mit Yin Yoga in „motion“ bringen. Der Rhythmus spiel hier eine große Rolle, denn die Faszien, sind sie erst einmal etwas eingerostet, brauchen ihre Zeit, deshalb, geben wir sie ihnen.
Bleiben, halten, atmen, spüren….
Also, wenn du jetzt gleich mal deine Faszien verwöhnen möchtest, dann springe doch in den Yin Yoga Pool, solltest du auch andere damit verwöhnen wollen, dann ist vielleicht eine Yin Yoga Ausbildung etwas feines.
Für was auch immer du dich entscheidest, bewegend darf es sein.
„Use it or loose it.“
Ein herzliches Namaste an dich💙
deine Jane