Yoga

Yamas und Niyamas

Yamas und Niyamas
ॐ ॐ ॐ

Vielleicht sagst du ja jetzt, da war doch was mit Patanjali – richtig. Im 8 – gliedrigen Pfad des Patanjali sind Yamas und Niyamas an erster und zweiter Stelle.

Aber wofür genau stehen sie und warum sind sie so wichtig? Wir machen uns mal auf die Suche nach ein paar Antworten…🙏

Patanjali und die Yoga Sutras

In vielen Büchern über Yoga, die man aufschlägt, stößt man irgendwann auf den Namen Patanjali, dann wirst du bestimmt noch etwas über die Yogasutras lesen und über den 8 – gliedrigen Pfad, in dem unsere Yamas und Niyamas enthalten sind.

Ohne Patanjali, so heißt es, würde es Yoga in der Form, wie wir es heute kennen nicht geben.

Wer ist also Patanjali?

Man ist sich nicht sicher, ob es ein Gelehrter war, oder ob es eine Schule war, die sich so nannte, oder gar der Leiter, nachdem die Schule benannt wurde. (dies wird zeitlich zwischen dem 2. Jh. v. Chr. – 4. Jh. n. Chr. angesiedelt)

Wichtig ist, dass von Patanjali ein Yogaleitfaden die Yogasutras verfasst wurde, in Form von insgesamt 195 Versen, kleinen Texten, Worten, die Yoga betreffen, die Asanas werden lediglich mit Sthira Sukham Asanam (stabil, bequem in der Haltung – was vorerst nur den Sitz meinte).

Tatsächlich ist die ungefähre Bedeutung von Sutra – Faden.

Zirka 500 Jahre waren die Lehren von Patanjali sehr beliebt und geachtet, verloren aber danach mehr und mehr an Beachtung.

Erst im späten 19. Jh. wurden sie wieder aktuell und es wurde zu einer regelrechten Renaissance.

Die Beliebtheit an dieser Philosophie hält nach wie vor an, allerdings wird sie auch mit kritischen Augen betrachtet – was notwendig ist.

Nichts sollte man einfach annehmen oder hinnehmen ohne zu hinterfragen, ob es für einen persönlich stimmig und passend ist…

Rishikesh
Man möchte einfach mehr wissen…

Der 8 – Gliedrige Pfad

Patanjali hat ebenfalls diesen Pfad verfasst, der in 8 Stufen zu Samadhi (Erleuchtung – ich sage jetzt mal innerer Frieden) führt, allerdings sind diese Stufen auch nochmals unterteilt, da hat man noch ziemlich viele Nebenwege zu gehen 😉.

Wir haben hier zwei Teile:

  • Der erste Teil besteht aus den ersten 5 Pfaden, die mehr das Außen (Kriya Yoga) betreffen
    • Yamas – der Umgang mit der Umwelt – seinem Umfeld (Moral, Ethik, Selbstbeherrschung)
    • Niyamas – der Umgang mit sich selbst (Selbstdisziplin, Achtsamkeit)
    • Asanas – der Umgang mit dem Körper
    • Pranayama – der Umgang mit dem Atem
    • Pratyahara – der Umgang mit den Sinnen

  • Der zweite Teil sind die letzten 3 Pfade, die mehr den Umgang mit dem Geist also das Innen (Raja Yoga) betreffen
    • Dharana – Konzentration (den Geist auf einen Gegenstand ausrichten z. B.)
    • Dhyana – Meditation
    • Samadhi – höchste Stufe, die innere Freiheit

Yamas und Niyamas – etwas näher betrachtet

Beide teilen sich jeweils nochmal in 5, sagen wir mal, Verhaltensregeln, die bei den Yamas in:

  • Ahimsha: Gewaltlosigkeit, der harmonische und respektvolle Umgang mit Menschen, Tieren und Pflanzen.
  • Satya: Ehrlichkeit, Wahrhaftigkeit, Treue, Loyalität.
  • Asteya: nicht stehlen und nicht nehmen, wenn es einem nicht gehört.
  • Brahmacharya: brahman bedeutet das Absolute, Acharya das Verhalten, hier bezieht es sich auf ein tugendhaftes Leben. Es wird hier empfohlen von Süchten oder extremen Lebensformen Abstand zu nehmen. Sex, jegliche Genussmittel etc.
  • Apigraha: könnte mit Unbestechlichkeit übersetzt werden, nicht horten, nicht übermäßig Besitz anhäufen, nicht gierig sein.

Bei den Nyamas in:

  • Saucha: bedeutet Reinheit und Sauberkeit und besagt, dass der Körper, wie Iyengar mal gesagt hat ein Tempel sei, der gepflegt und gereinigt werden will, damit die Seele darin wohnen kann. Das schließt die Körperpflege, eine achtsame, vollwertige Ernährung, genügend Wasser und regelmäßige Bewegung ein.
  • San(m)tosha: bedeutet Zufriedenheit, Bescheidenheit oder Genügsamkeit und meint die Einstellung zum Leben. Die Dinge, die wir als selbstverständlich betrachten, mit anderen Augen zu sehen, als Schätze, die wir täglich aufs neue bekommen. Gesundheit, Atem, Nahrung, Zuneigung, mit Menschen zu sein, die wir lieben. Back to Basics.
  • Tapas: bedeutet erhitzen, das innere Feuer anfachen. Die intensive spirituelle Praxis, die mit Glut und Begeisterung ausgeführt wird (Pranayama, Asanas). Tapas kann auch Enthaltsamkeit und Verzicht sein, um die Aufmerksamkeit mehr auf die wesentlichen Dinge zu lenken.
  • Svadhyaya: bedeutet wörtlich selbst oder zu mir gehörend und beschreibt die Selbsterforschung, um sich über sich selbst mehr im Klaren und auch im Reinen zu sein. Die eigene, mitunter, kritische Beobachtung und das Hinterfragen des Denkens und Handelns.
  • Ishvara Pranidhana: bedeutet Gottesverehrung darauf basiert das Bhakti Yoga, die Hingabe an die Schöpfung, an Gott. Etwas mit vollem Herzen ausführen, geben und dafür alles andere loslassen. All das, was wir tun, mit Liebe und Hingabe zu tun.

Mal ehrlich, grade bei den Nyamas wird es recht schwierig so easy peasy tugendhaft zu sein…aber

dafür sind wir ja hier, um es zu lernen. Manchmal funktioniert dies besser und dann wieder das 😊.

Ich denke, wenn ich meine Steuererklärung irgendwann mit absoluter Hingabe machen werde, dann habe ich es geschafft – 😜.

Aber lieber Yogi, es gibt bestimmt schon viele Dinge, die du mit Hingabe und Freude tust und dabei zufrieden und glücklich in dir bist – dein ganz persönlicher Pfad eben 💖

holi

Mit großer Hingabe habe ich diesen Text über Yamas und Niyamas verfasst, der glaube ich bis jetzt mein längster ist.

Bis auf die Ausbildungen, die haben noch vieieieieieil mehr Text 😉

Om shanti

Deine Jane

"If you are too busy to laugh, you are too busy." Sprichwort - Gefundenes Gedakengut

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